Keller

Keller

Roman. Ein sprachgewaltiges Plädoyer für Liebe und Menschlichkeit

Christina Friedrich



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Nordhausen am Harz in der Goldenen Aue, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Ein Mädchen wird von einem amerikanischen Bomberpiloten verbrannt. Seine Knochen graben sich tief in die Erde. Im Frühjahr 1953 wird über ihnen ein neues Haus gebaut. Dort wird wieder ein Mädchen mit seiner Familie leben. Die beiden, eines im anderen wiedergeboren, treffen sich. Im Keller. Das Mädchen, mit den Toten und Lebenden verbunden, macht sich auf den Weg durch ein verwundetes Land. Bergwerke und Schulen, Kirchen und Kinderlager werden zu Schauplätzen, in denen Gesetze regieren, die fremd und mächtig sind. Bei jedem Schritt stößt das Mädchen auf die Schrecken eines blutigen Jahrhunderts. Um diesen Schrecken zu bändigen, sieht es ihm ins Auge. Im Harz hilft die Geistin einem müden Gott, das Gefühl der Sinnlosigkeit seiner Schöpfung zu überwinden. Gemeinsam gehen sie erneut ans Werk, während das Mädchen sich immer konkreter in die Realität erzählt. Auf seiner Reise durch die kollektive Geschichte und die eigene Gegenwart hinterfragt das Mädchen die Gewissheiten des Lebens: Familie, Religion, Staat, Gesellschaft.




Pressestimmen

„Wie eine Folie legt Keller behutsam das Leben eines 1945bei einem Bombenangriff auf Nordhausen ums Leben gekommenen Mädchens über die Existenz der 1965 geborenen Protagonistin.“

Connie Haag, ekz Bibliotheksservice

„Die Leidenschaftlichkeit, mit der Christina Friedrich einer brennenden Sehnsucht in unzumutbaren Bedingungen Stimme und Körper verleiht, ist unvergesslich.“

Hans-Ulrich Müller-Schwefe

Autorenporträt

Christina Friedrich

Christina Friedrich. Die Regisseurin, Produzentin und Schriftstellerin Christina Friedrich, geboren 1965 in Nordhausen, ist eine Chronistin gesellschaftlicher Bewusstseinsströmungen, die sie in vielgestaltige künstlerische Ausdrucksformen übersetzt. Nach einer Ausbildung zur Facharbeiterin für Hydrogeologie absolvierte sie ein Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«, Berlin, erhielt sogleich ein Engagement als Hausregisseurin an das Theater Bremen und arbeitete im Anschluss als freie Regisseurin u. a. am Deutschen Nationaltheater Weimar, am Schauspiel Hannover und am Schauspiel Bonn, am Deutschen Theater Göttingen, am Luzerner Theater, am Mozarteum Salzburg, an der Philharmonie Berlin und dem Maxim Gorki Theater Berlin. Christina Friedrich lehrte als Professorin für Regie und Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«, Berlin, als Dozentin für Regie und Schauspiel an internationalen Theaterakademien und Hochschulen u. a. in Aix-en-Provence, Warschau, Zürich, Tel Aviv und am Matsumoto Performing Arts Center, Japan. Ihr internationales Rechercheprojekt KEEP ME IN MIND führt sie nach Israel, Kanada, Litauen, Polen und Frankreich. Was ihre theatralen, filmischen und literarischen Arbeiten verbindet, ist eine archäologische Spurensuche nach den durch kulturelle, ideologische und soziale Erosionen verschütteten Wurzeln unseres Verständnisses von Menschsein und Gemeinschaft. Ihre Versuche, Momente des Schweigens, der Verdrängung und der Unsichtbarkeit zur Sprache zu bringen, ziehen sich als roter Faden durch ihr gesamtes künstlerisches Werk. Ihr Debütroman Morgen muss ich fort von hier erschien 2008im Verlag C. H. Beck. Mit KEEP ME IN MIND, 2019, produzierte sie mit MADONNENWERK ihren ersten Film. 2020 folgte der Spielfilm HURENSÖHNE – EIN REQUIEM. Christina Friedrich lebt in Berlin und in Limlingerode im Harz.