Die Flucht vor der Vernunft

Die Flucht vor der Vernunft

Politik, Kultur und Okkultismus im 19. Jahrhundert

James Webb

Bald wieder erhältlich für 30,00 €

Blick ins Buch

Mit der „Flucht vor der Vernunft“ komplettiert der marixverlag die vielbeachtete Studie zum Phänomen des Okkultismus im aufgeklärten Europa des genialen schottischen Historikers und Kulturwissenschaftlers James Charles Napier Webb in einer deutschen Erstübersetzung. In seinem Band „Das Zeitalter des Irrationalen“ hatte sich Webb den irrationalistischen Strömungen des 20. Jahrhunderts zugewandt, und sie in einem weitausholenden Wurf ideen- und kulturgeschichtlich analysiert. Hier nun steht das 19. Jahrhundert unter gleichen Fragestellungen im Mittelpunkt. Schier unglaublich ist es bei alledem, dass das vorliegende Buch von einem jungen Gelehrten geschrieben wurde, bevor er 25 Jahre alt war. Die Stärke Webbs sind gerade die Breite und Weite seines Blicks, seines Fragehorizonts, also Aspekte, die man bei ausgereiften Arbeiten erwartet. Zahlreiche kulturelle und soziale Zusammenhänge zur Geschichte des Okkulten sind vor Webb noch niemals so klar ausgedrückt worden. Webbs frühe Meisterschaft wird u.a. in seinen kurzen Persönlichkeitsskizzen deutlich: Treffsicher fängt er Stärken und Schwächen, Allzumenschliches und vor allem die sozialen Netzwerke ein, in denen die Personen seiner Darstellung existiert haben, von Andrew Jackson Davis bis zu Adam Mickiewicz. Die Bücher von James Webb hatten – was sich gerade heute im Rückblick sagen lässt - eine wegweisende Funktion für die Integration der Erforschung des Okkulten und Esoterischen in den Raum der Kulturwissenschaften.




Autorenporträt

James Webb

James Webb (1946-1980) hat in wenigen Lebensjahren einige der wichtigsten kulturwissenschaftlichen Werke zur Erforschung der okkulten Strömungen in der Neuzeit vorgelegt. Geboren in Edinburgh, studierte er am Trinity College, Cambridge und erwarb sich umfassende Kenntnisse in europäischen Sprachen und neuer Geschichte. Von Hause aus einer skeptischen Aufklärung verpflichtet (ganz in schottischer Tradition), fing er in sehr jungen Jahren an, den Einfluss okkulter und esoterischer Gruppen und Ideen auf Politik, Kunst und allgemein europäische Kultur zu erforschen. Webbs drei große Monographien zum Okkultismus des 19. und 20. Jahrhunderts haben breite Anerkennung gefunden wegen ihrer kritischen Sorgfalt, ihres weiten Problembewusstseins und ihrer geradezu unglaublich breiten Quellenbenutzung, die auch unpublizierte Texte (Briefe, Tagebücher, Interviews) mit heranzieht. Seine beiden großen Werke „The Occult Underground“ und „The Occult Establishment“ erscheinen in deutscher Erstübersetzung, herausgegeben von Marco Frenschkowski und Michael Siefener, jeweils mit neuem Vorwort und bibliographischen Ergänzungen.