Briefe und Literatur
Die Anthologie präsentiert neben einer Auswahl aus Carolines Briefen auch Auszüge aus ihren weniger bekannten literarischen und literaturkritischen Arbeiten.
Caroline Schlegel-Schelling (1763-1809) zählt zu den bekanntesten Schriftstellerinnen der deutschen Romantik. Nach bewegten Jugendjahren kommt sie 1796 als Gattin August Wilhelm Schlegels nach Jena, wo sie die literarische Entwicklung des frühromantischen Kreises nachhaltig beeinflusst. Ihre schöngeistigen Salons befördern den literarischen Austausch und beleben den geselligen Umgang, auch wenn sie aufgrund ihrer spitzen Kommentare schon bald den Spitznamen „Dame Luzifer“ erhält. Während sich andere Schriftstellerinnen wie Dorothea Veit oder Sophie Mereau als romantische Autorinnen profilieren, tritt Caroline eher als „Briefkünstlerin“ in Erscheinung. Ihre zahlreichen Briefe vermitteln nicht nur ein komplexes Bild der kulturellen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen um 1800, sondern dokumentieren auch ihr lebhaftes Interesse an den literarischen Neuerungen ihrer Gegenwart.